Depression - Affektive Störungen - Burn Out

"Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen" wusste seinerzeit schon Johann Wolfgang von Goethe. 

 

Sich Antriebslos fühlen, Lustlosigkeit, keinen Sinn mehr im Leben sehen, alles nur noch negativ bewerten, von der Zukunft nichts Gutes erwarten, immer wieder in Negativ-Spiralen landen, schlimmstenfalls der Gedanke dem allen ein Ende bereiten zu wollen - das alles können Merkmale einer Depression sein.

Aber auch Schlafstörungen oder immer wieder auftauchende Schmerzen und körperliche Symptome, obwohl "da nichts ist", ein nicht mehr zu kontrollierendes Weinen etc. sind häufige Merkmale und Vorboten einer Depression.

Ganz grob gesagt werden solche Symptome dadurch zur Depression, dass ein entsprechender Zustand schon längere Zeit andauert und immer wieder in starkem Ausmass auftaucht und nicht weggehen will.

 

Depressionen gehören zwischenzeitlich zu den häufigsten Erkrankungen. Sie führen zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität und enden schlimmstenfalls in Verbindung mit einem Suizid tödlich. Aber auch eine herabgesetzte Funktion des Immunsystems und damit verbundene Krankheitsanfälligkeit ist eine häufige Folge einer Depression.

 

Man unterscheidet einmalige depressive Episoden und sich wiederholende depressive Episoden. Bei der Wiederholung spricht man von einer rezidivierenden depressiven Störung.

 

Beim sogenannten Burn-Out handelt es sich häufig auch um eine Depression, die in Verbindung mit einer anhaltenden beruflichen Überlastung auftritt.

 

Die Ursachen einer Depression sind vielfältig. Es ist zu kurz gegriffen davon auszugehen, dass man aufgrund eines einzelnen Ereignisses depressiv wurde, wenngleich es dem Patienten oder der Patientin manchmal so vorkommt.

Die wissenschaftliche Forschung hat zwischenzeitlich mehrere Faktoren identifiziert, die als Ursache für eine Depression in Frage kommen: eine ganze Reihe von Denkstilen spielen dabei eine Rolle, bestimmte (anerzogene) Wahrnehmungsmuster, aber auch körperliche Faktoren können als mögliche Ursache Einfluss haben.

Häufig bildet auch eine übermäßige Leistungsorientierung das Fundament für eine Depression oder eines Burn-Outs. Das überdauernde Gefühl nicht genügend zu leisten, nicht gut genug zu sein, noch besser werden zu müssen, führt häufig dazu, dass irgendwann die Genussfähigkeit abhanden kommt und man irgendwann keinen Sinn mehr im Leben sieht. Ausser dem noch mehr zu leisten. Aber haben Sie sich so Ihr Leben vorgestellt?

 

In einer kognitiven Verhaltenstherapie werden zunächst einmal individuell die Faktoren erarbeitet, die für Sie speziell als Ursache eine Rolle spielen. Bei der Erarbeitung dieser Zusammenhänge arbeitet der Therapeut geleitet durch die ihm bekannten wissenschaftlichen Zusammenhänge einer Symptomatik und versucht diese in Verbindung zu bringen mit Ihrer individuellen Situation. Dies ist ein Prozess, der je nach Schwere der Symptomatik seine Zeit braucht. Schnellen Heilungsversprechungen ist insbesondere bei Depressionen mit einer gewissen Skepsis zu begegnen.

 

Häufig lösen sich bereits eine Reihe von Symptomen, wenn ein tieferes Verständnis der individuellen Zusammenhänge der depressiven Symptomatik erarbeitet wurde.

In diesem therapeutischen Prozess werden alternative Denkstile und damit verbundene Wahrnehmungen aufgezeigt und erarbeitet. Man nennt dies in der Fachsprache kognitive Modifikation. Es werden weiterhin alternative Verhaltensweisen in Betracht gezogen und der Therapeut unterstützt Sie bei der Umsetzung dieses neu zu lernenden alternativen Verhaltens.

 

Die Behandlung einer Depression kann durch Antidepressiva unterstützt werden, insbesondere wenn es sich um eine mittelschwere oder gar eine schwere depressive Episode handelt. Ein entsprechendes Medikament wird i.d.R. durch einen Psychiater, Neurologen oder den Hausarzt verschrieben.

Leider werden Depressionen häufig nur mit Medikamenten behandelt. Diese helfen zwar sehr gut und haben überschaubare Nebenwirkungen. Allerdings ist beim Absetzen der Medikamente ohne ergänzende Psychotherapie dann häufig wieder der Ausgangszustand erreicht.